Entstehung von Blockaden

Blockaden entstehen durch verschiedene psychische Mechanismen, darunter:

  • Negative Erfahrungen: Frühere Misserfolge oder Traumata können Glaubenssätze formen, die Veränderungen erschweren.
  • Hinderliche Glaubenssätze: Übernommene oder selbst entwickelte Überzeugungen können verhindern, dass eine Person neue Wege geht.
  • Innere Konflikte: Widersprüchliche Bedürfnisse oder Werte können dazu führen, dass jemand sich selbst sabotiert.
  • Ressource-Armut: Unkenntnis über alternative Handlungsmöglichkeiten kann eine Person in einer Sackgasse halten.
  • Äußere Einflüsse: Soziale Erwartungen oder Erziehung können Muster erzeugen, die sich später als Blockaden äußern.

Erkennen einer Blockade im Coaching

Im Coaching kann man Blockaden an bestimmten Anzeichen erkennen. Dazu gehören z. B. starke emotionale Reaktionen wie Frustration oder Angst, Vermeidungsverhalten, wiederholte Selbstzweifel oder widersprüchliche Aussagen.

Auch wenn ein Klient trotz bewusster Motivation nicht ins Handeln kommt oder bei bestimmten Themen ausweichend oder defensiv reagiert, kann das auf eine Blockade hinweisen.

Selbstzweifel

Eine Person vermeidet neue Herausforderungen aus Angst, nicht gut genug zu sein.

Hinweise im Coaching: Sie nutzt oft Formulierungen wie „Ich kann das nicht“ oder „Andere sind besser als ich“.

Perfektionismus

Jemand überarbeitet Aufgaben immer wieder und gibt nichts ab, weil es nie „gut genug“ ist.

Hinweise im Coaching: Die Person spricht häufig von Druck, Angst vor Fehlern oder Unzufriedenheit mit eigenen Leistungen.

Angst vor Ablehnung oder Zurückweisung

Eine Person vermeidet es, ihre Meinung zu äußern, um nicht kritisiert zu werden.

Hinweise im Coaching: Sie zögert oft, Vorschläge zu machen, und fragt ständig nach Bestätigung.

Angst vor Veränderung

Jemand bleibt in einer unzufriedenen Situation, weil das Bekannte sicherer erscheint als das Unbekannte.

Hinweise im Coaching: Die Person äußert starke Zweifel an neuen Wegen und spricht oft von „Das war schon immer so“.

Achtsames Ansprechen einer Blockade

Um eine Blockade sensibel anzusprechen, kann zunächst durch gezielte Fragen das Bewusstsein des Klienten dafür gestärkt werden. Dazu nutzt man offene Fragen wie: „Was hält dich davon ab, diesen Schritt zu gehen?“ oder „Welche Gedanken kommen dir, wenn du an diese Veränderung denkst?“.

Eine wohlwollende und neutrale Haltung ist wichtig, um Widerstände zu vermeiden. Ein Spiegeln der Beobachtungen („Mir fällt auf, dass du immer zögerst, wenn du über dieses Thema sprichst. Was denkst du darüber?“) kann helfen, die Blockade sichtbar zu machen. Manchmal hilft es dem Klienten mehr, seine Blockaden einfach nur zu verstehen statt sie (zwangsweise) aufzulösen.

Beispiele für Blockaden und NLP-Lösungsansätze

Eine Person hat Angst vor öffentlichen Reden. Hier kann Reframing und die Ankertechnik (z.B. Moment of Excellence) helfen, Emotionen mit dem Sprechen neu zu verknüpfen.

Perfektionismus führt oft dazu, dass Projekte nicht abgeschlossen werden, weil sie nie „gut genug“ erscheinen. Durch gezielte Glaubenssatzarbeit können hinderliche Überzeugungen verändert werden. Hier bieten sich Verhandlungs- und Sechs-Stufen-Reframing an.

Bei Prokrastination werden wichtige Aufgaben ständig verschoben. Eine Veränderung der inneren Wahrnehmung der Aufgabe mithilfe der Submodalitäten-Technik (wie dem Pralinee-Muster) kann helfen.

Beziehungsängste äußern sich in der Vermeidung enger Bindungen aus Angst vor Zurückweisung. Hier kann die Timeline-Arbeit helfen, vergangene negative Erfahrungen aufzulösen.

Geldblockaden entstehen, wenn jemand glaubt, dass Wohlstand nur durch harte Arbeit oder Glück erlangt werden kann. Durch NLP-Umdeutung (Reframing) der eigenen Geld-Glaubenssätze kann dieser innere Widerstand abgebaut werden.

Die verborgene Funktion von Blockaden

Nicht jede Blockade sollte einfach nur „überwunden“ werden. Oft haben Blockaden eine schützende oder regulierende Funktion. Sie können darauf hinweisen, dass eine Veränderung nicht mit den eigenen Werten übereinstimmt (Ökologie). Ebenso kann eine wichtige Lektion noch nicht gelernt worden sein. Ein zugrunde liegendes emotionales Thema muss möglicherweise beachtet werden. Es können unbewusste Ängste vor möglichen Konsequenzen bestehen. Schließlich existieren oft alternative Lösungen, die nachhaltiger sind als ein reiner Durchbruch.

Blockaden in anderen psychologischen Modellen

In der Psychoanalyse nach Freud werden Blockaden als unbewusste Konflikte und Abwehrmechanismen verstanden, die Veränderungen verhindern.

In der kognitiven Verhaltenstherapie entstehen Blockaden durch dysfunktionale Gedanken und Glaubenssätze, die innere Widerstände erzeugen.

Die Gestalttherapie betrachtet Blockaden als unvollendete Gestalten, also unerledigte Erfahrungen, die Widerstände erzeugen.

In der systemischen Therapie werden Blockaden als Resultat familiärer oder sozialer Prägungen verstanden.

Embodiment-Ansätze sehen Blockaden als körperliche Spannungen, die emotionale Blockaden widerspiegeln.

Wozu ist das gut?

Wie kann ich das WIssen um Blockaden nutzen?

Wer Blockaden erkennt, kann sie gezielt lösen und persönliche Weiterentwicklung fördern. NLP bietet eine Vielzahl von Techniken, um Blockaden aufzulösen und neue Handlungsspielräume zu eröffnen. Die Auseinandersetzung mit Blockaden zeigt, dass sie oft wichtige Botschaften enthalten, die für nachhaltiges Wachstum notwendig sind. Verständnis für innere Widerstände ermöglicht es, als Coach oder Berater empathischer und wirksamer zu arbeiten.

Blockaden sind kein Hindernis, sondern ein Schlüssel zu tieferem Selbstverständnis.