Die Sprachmuster des Milton Modells

Als Milton- Modell bezeichnet man ein Sprachmuster, daß aufgrund vieler Tilgungen, Generalisierungen und Verzerrungen hypnotische Zustände hervorrufen kann. Es wurde nach Milton Erickson benannt, dem wohl bekanntesten amerikanischen Hypnosetherapeuten, dessen Arbeit einen ganz wesentlichen Einfluss auf das neuro-linguistsiche Programmieren hatte, weil er von Bandler und Grinder als Modell ausgewählt wurde, um die Sprachmuster zu identifizieren, die er in seiner Hypnosearbeit angewandt hat.

In gewisser Weise kann das das Milton-Modell als die Umkehrung des Meta-Modells angesehen werden. Das Meta-Modell ist eine Fragetechnik, die es erlaubt, die Rede des anderen so zu hinterfragen, dass die Tilgungs-, Generalisierungs- und Verzerrungsprozesse rückgängig gemacht werden. Insofern ist das Meta-Modell auf Konkretheit und Details hin orientiert.

Das Milton-Modell hingegen bleibt auf kunstvolle Weise vage und unbestimmt; es erlaubt dennoch, den inneren Prozess des Partners zu begleiten und auch zu steuern.

Je mehr allgemein gehaltene und unspezifische Ausdrücke vom Sprecher verwendet werden, desto mehr Raum gibt er dem andern, sich die eigene spezifische Bedeutung zu suchen.

Wir lenken damit die Wahrnehmung nach innen (transderivationale Suche). Vor allem Verzerrungen wirken sehr stark hypnotisierend.

Das Milton-Modell in der NLP Practitioner-Ausbildung

Im Rahmen der Practitioner-Ausbildung setzen wir die Redewendungen des Milton-Modells vor allem ein, um den Kontakt mit dem Unbewussten des Gegenübers auszudehnen, um unbewusste Ressourcen zugänglich zu machen. (z. B. bei der Integration neuer Verhaltensweisen und vor allem bei den Techniken des Reframing und des Re-Imprints.)

Eine weitere Anwendungsmöglichkeit ist die Eigenanwendung (Autosuggestion), um sich selbst in sehr entspannte innere Zustände zu versetzen oder seine eigenen Ziele und Pläne für die Zukunft autosuggestiv zu verstärken.

Suggestive Sprachmuster lösen beim Hörer Trance-ähnliche Zustände aus. Die Gehirnwellenmuster verändern sich von dem Beta-Zustand (Wachzustand) in den Alpha-Zustand (Entspannungszustand).

Der Alpha-Zustand wird in vielen Bereichen genutzt, z. B. im Kreativitätstraining, im Erlernen von Sprachen und zur Vermeidung von Stressphänomenen.

Milton Erickson – der Namensgeber des Milton-Modells

Milton H. Erickson war ein bedeutender US-amerikanischer Psychiater und Psychotherapeut, der für seine innovative Arbeit auf dem Gebiet der Hypnotherapie und der psychotherapeutischen Techniken bekannt ist. Geboren im Jahr 1901, überwand Erickson selbst schwere körperliche Einschränkungen aufgrund einer Polio-Erkrankung und entwickelte dabei eine tiefe Sensibilität für die menschliche Psyche.

Seine Arbeit war geprägt von einem respektvollen Umgang mit den individuellen Unterschieden jedes Patienten und einem starken Fokus auf die Ressourcen und Fähigkeiten des Einzelnen.

Erickson war ein Pionier in der Nutzung indirekter Suggestionen und Metaphern, um positive Veränderungen im Unterbewusstsein seiner Patienten zu bewirken. Seine innovativen Ansätze haben einen bleibenden Einfluss auf die moderne Psychotherapie ausgeübt und sein Vermächtnis lebt in den vielfältigen Techniken und Prinzipien weiter, die er entwickelt hat.

Wozu ist das gut?

Das Milton Modell der Sprache

Das Milton Modell ist für NLP-Anwender besonders hilfreich, weil es tiefere Kommunikationsebene ermöglicht und die Fähigkeit stärkt, mit Sprache subtile, positive Veränderungen zu bewirken. Es fördert das Verständnis von hypnotischer Sprachmuster, die Klienten in einen Zustand der Offenheit und des Wachstums führen können.

Durch den Einsatz des Milton Modells können Anwender gezielt unbewusste Ressourcen aktivieren und die Kreativität sowie Problemlösungsfähigkeiten ihrer Klienten anregen. Zudem unterstützt es dabei, Vertrauen und Rapport aufzubauen, indem es eine empathische und respektvolle Kommunikation fördert, die den Klienten in seinem eigenen Tempo wachsen lässt.